„Das Essen soll zuerst das Auge erfreuen und dann den Magen.“
Johann Wolfgang von Goethe

Lebenswichtig und dennoch oft vergessen: Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente

Unsere Nährstoffe erhalten wir über unsere Ernährung. Dort teilen sie sich in Makronährstoffe (Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette) sowie in Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Omega-Fettsäuren) auf.

Sie sind am Stoffwechsel innerhalb der Zellen beteiligt, sie sind Elektrolyte, Antioxidantien, aber auch Co-Faktoren für andere Nährstoffe oder zur Hormonbildung.

Über den Dünndarm werden sie aufgenommen, in die Blutbahn gegeben und machen sich dann auf den Weg zu ihren Zielorten.

Nicht alle Nährstoffe kann der Körper selbst herstellen (synthetisieren). Weshalb es auch so wichtig ist, ihm alle möglichen Baustoffe über die Nahrung zur Verfügung zu stellen.

Die Aufgaben reichen von der Unterstützung unserer Zellen zur Energiegewinnung, über die Stärkung von Haut, Haaren und Nägeln oder zur Unterstützung des Immunsystems.

Dauerhafte Symptome wie Müdigeit, Frieren, allgemeines Unwohlsein oder depressive Verstimmungen können also vielfältige Ursachen haben. Einen großen Anteil hat hier unsere Ernährung, mit den Makro- und Mikronährstoffen, aber auch unsere Hormone und nicht zu vergessen unser Stresslevel.


Zurück zu den Mikronährstoffen, denen mehr Beachtung geschenkt werden sollte:

Obwohl sie so vielseitig und elementar sind, werden sie bei verschiedenen Symptomen gar nicht in Betracht gezogen. Dabei hat die Schulmedizin die Möglichkeit Defizite anhand von Blutwerten zu bestimmen und so den Ist-Zustand zu sehen.

Meine Erfahrung ist, dass Nährstoffmängel meist abgetan werden. Im Sinne von "Wenn Sie sich ausgewogen und gesund ernähren, haben Sie keine Mängel." - Wäre natürlich schön, ist allerdings selten der Fall.

Gründe dafür gibt es viele:

  • Lebensmittel enthalten nicht mehr die Mengen an Nährstoffen, die sie noch vor Bspw. 50 Jahre hatten1
    • Nährstoffmängel in den Böden (ausgelaugte Böden)
    • zu schnelles Wachstum, bei gleichzeitig langer Lagerung
  • durch einseitige Ernährung fehlen wichtige Nährstoffe
    • Fastfood
    • Fertiggerichte
  • bei einer Darmpermeabilitätstörung ist der Dünndarm in Mitleidenschaft gezogen oder sogar entzündet, dann werden kaum bis keine Nährstoffe aus der Nahrung gezogen
  • auch hormonelle Verhütungsmittel / Wechseljahresmedikamente haben Einfluss, da mehr Nährstoffe als sonst verbraucht werden
  • hinzu kommt der Nährstoffverbrauch bei einem geschwächten Immunsystem und bei vielen Erkrankungen

Solche Unterstützer finden wir zB. in:

Vitaminen

Vitamin B 12 / Holo-Transcobalamin
  • als Schutz unseres Nervensystems, Bildung der Erythrozyten (roten Blutkörperchen), essenziell für Zellwachstum und Zellteilung
Vitamin C
  • als Antioxidant, Co-Faktor für Zink und Eisen, Unterstützer des Immunsystems, zur Krebsprävention
Vitamin D (eigentlich ein Hormon)
  • nicht nur für die Knochengesundheit, auch als Immunbooster oder Verbesserung der psychischen Gesundheit uvm.

Mineralien

Ferritin (Eisenspeicher)
  • Transportträger für Sauerstoffmoleküle, beteiligt an der mentalen Gesundheit, Haut, Haare, Nägel, Co-Faktor Schilddrüsenhormone für Umwandlung T4 in T3
Magnesium
  • nicht nur als Schutz vor Muskelkater und Aufbau von Knochen und Zähnen, Co-Faktor für Vitamin D
Zink
  • Helfer in der Immunabwehr, Aufbau von Haut, Haaren, Nägeln oder für die Produktion von Schilddrüsenhormonen, Co-Faktor für Vitamin A, Co-Faktor Schilddrüsenhormone für Umwandlung T4 in T3

Spurenelementen

Jod
  • für diverse Hormonproduktionen (ua. Schilddrüsen- und Sexualhormone), zur Krebsprävention, Energiestoffwechsel, Nervenfunktionen
Selen
  • Co-Faktor Schilddrüsenhormone für Umwandlung T4 in T3, Unterstützung Immunabwehr

Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren2
  • mehrfach ungesättigte Fettsäuren
  • entzündungshemmend, positive Wirkung auf Gehirn, Sehkraft, Herzfunktion
  • Eicosapentaensäure (EPA) & Docosahexaensäure (DHA) - aus marinen Lebensmitteln
  • Alpha-Linolensäure (ALA) - aus pflanzlichen Lebensmitteln
    • Umwandlungsrate in EPA & DHA nur 5 - 10%, daher ungenügend um Omega-3 Defizit auszugleichen
Omega-6-Fettsäuren3
  • mehrfach ungesättigte Fettsäuren
  • fördert Entstehung von Entzündungen als Teil der Immunabwehr, Notwendig für Wachstums- und Reparaturprozesse, Erhöhte Gerinnungsneigung Blut und Verengung Blutgefäße als Vorteil bei Verletzungen
  • Linolsäure (LA)
  • Arachidonsäure (AA)

Mängel bzw. niedrige Werte, sowie ein Ungleichgewicht Omega-6 zu Omega-3 können viele Symptome verursachen. Daher spielt alles gemeinsam eine Rolle.


Quellen:
1 "Vergleich zwischen einer 1985 erstellten Studie und den 1996 und 2002 in einem Lebensmittellabor ermittelten Werten in Obst und Gemüse" - 1996/2002 Lebensmittellabor Karlsruhe/Sanatorium Oberthal, 1985 Geigy (Schweiz)
2 https://www.norsan.de/wissen/omega-3-fettsauren
3 https://www.norsan.de/blog/omega-6-fettsaeuren